Hufpflege (bmg) - biomechanisch geschult
Biomechanisch geschult - was heißt das eigentlich?
Warum steht die Biomechanik im Mittelpunkt guter Hufbearbeitung? Welche Vorstellung habt ihr von der Anatomie des Pferdekörpers? Tatsache ist, dass das Pferd wesentlich flexibler auf Einflüsse und Belastungen reagiert, als man das allgemein vermuten würde.
Probleme im Hufbereich bilden sich daher sehr schnell in der Anatomie des Pferdes ab. Umgekehrt wirken sich Probleme in der Muskulatur oder Gelenkstruktur unmittelbar auf die Hufsituation aus. Möchte man Hufe verantwortungsvoll bearbeiten, ist es daher immer notwendig, den Blick vom Huf zu lösen und in die anatomischen Strukturen des Pferdes zu schauen.
Wirft man einen Blick auf die gängigen Bearbeitungsmethoden rund um den Huf so stellt man fest, dass innerhalb der drei Kategorien Hufpflege, Huftechnik und Hufbeschlag kein anderer Bereich so sehr mit Dogmatisierung belegt ist, wie der Begriff der Hufbearbeitung. Eine Dogmatisierung einer bestimmten Arbeitstechnik ist nicht pferdegerecht.
Möchte man Hufe verantwortungsvoll bearbeiten, ist eine methodenoffene, individuell auf die Bedürfnisse des Pferdes ausgerichtete Herangehensweise notwendig.
Was ist das bmg-Zertifikat?
Hufpfleger (bmg) sind Hufbearbeiter, die in ihren Grundlagenkenntnissen biomechanisch geschult wurden. Diese Ausbildung lenkt den Blick darauf, dass jede Hufsituation die man vorfindet, von den biomechanischen Bewegungsprozessen des Pferdes, sowie von seiner anatomischen Individualität geformt wird. Der Pferdekörper ist höchst dynamisch! Er ist ein plastisches flexibles System, das sich extrem schnell auf wechselnde Situationen einstellen kann.
Kurz gesprochen steht das bmg-Zertifikat für eine Hufbearbeitung, die über den „Tellerrand“ des Hufes hinausschaut. Dabei analysiert sie methodenoffen unterschiedliche Hufbearbeitungstheorien und berücksichtigt gleichzeitig die anatomischen Besonderheiten eines Pferdes wie Knochenstruktur, Muskulatur oder Bewegungsabläufe, um so zu einer möglichst individuellen Bearbeitung des Hufes zu gelangen.
„Für eine methodenoffene Praxis am Huf, sollten wir vorgegebene Meinungen und Ansichten stets hinterfragen.“
Dr. Michael Zanger